Sprachstörung nach Hirnschädigung (Aphasie)

Ein Schlaganfall oder eine andere Art von Hirnschädigung (Schädel-Hirn-Verletzungen, Hirntumore, Entzündungen) kann eine Sprachstörung zur Folge haben.

    Die Betroffenen können sich nicht mehr in der gewohnten Art und Weise ausdrücken, es fallen ihnen Worte nicht mehr ein, obwohl sie genau wissen, was sie sagen wollen. Eventuell machen sie Fehler beim Sprechen (sagen z.B. Topf statt Eimer). Es kann sein, dass sie anfangs gar nichts sagen. Auch verstehen sie häufig nicht, was um sie herum gesprochen wird und können nicht mehr lesen und schreiben bzw. machen viele Fehler dabei.

Ein Aphasiker kommt zu Wort:

"Als ich aus dem Koma erwachte, bemerkte ich, dass ich meinen rechten Arm und mein rechtes Bein nicht bewegen konnte. Ich wollte aufstehen, aber es ging nicht. Mir wurde klar, dass ich in einem Krankenhaus lag. Endlich kam die Visite und ich sagte dies dem Arzt und den Schwestern. Ich wollte wissen, warum und was mit mir passiert sei. Aber man lachte nur und sprach für mich in Worten, die ich nicht begreifen konnte. Ich habe mich noch nie so hilflos und verlassen gefühlt."


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Eine Angehörige kommt zu Wort:

"Ich begreife das nicht! Wenn mein Mann Besuch hat von seinen Kollegen, dann versteht er alles, und dabei benutzen sie Wörter, die ich nicht mal kenne. Aber heute morgen, als ich ganz nass in der Dusche stand, hab ich gerufen, ob er mir ein Handtuch bringen kann. Da hat er mir erst die Seife gebracht und dann meine Duschhaube, und ich hab immer gesagt, ganz deutlich: "Nein, Peter, das Handtuch bitte!" Zum Schluss kam er mit meinen Sandalen an – "Handtuch" hat er nicht verstanden! Warum denn nicht? Das ist doch ein ganz einfaches Wort!"